18. Mai – Radtour „Zum Rittmeister“ nach Kemnitz

Am 18. Mai stand für die Vereinsmitglieder wieder einmal eine Erkundungstour ins Umland per Rad auf dem Programm. Unter Leitung unseres Vorstandsmitglieds Dr. Frank Dietrich traten 15 Vereinsmitglieder sportlich in die Pedale, drei weitere steuerten das Ziel mit dem Auto an. Für die Hinfahrt hatte Frank Dietrich nicht die kürzeste Strecke ausgewählt, sondern die schönste. So radelten wir am Havelufer entlang bis nach Werder, kamen am Schloss Petzow vorbei und umrundeten im weiten Bogen die Stadt Werder. Vom Panoramaweg Werderobst aus blickten wir in die bezaubernde Havellandschaft. Besitzer von E-Bikes konnten neidvolle Blicke einheimsen. Fotostopp am Optischen Telegrafen. Auch hier gibt es einen solchen, bei einer unserer „Kultur zum Anfassen“-Touren über den Potsdamer Telegrafenberg hatten wir uns ja schon die Funktionsweise erklären lassen. Nach rund 30 Kilometern gab es dann Mittagessen im Hotel und Restaurant „Zum Rittmeister“ in Kemnitz.

Für die Rückfahrt hatte Frank Dietrich für uns noch einmal Sehenswürdigkeiten wie an einer Perlenschnur aufgefädelt. Über Wildpark-West, Golm, die Lindenallee, das Neue Palais und den Ökonomieweg erreichte die Gruppe nach bereits 17 Kilometern das Brandenburger Tor, wo sich die Wege teilten.

Sonniges Wetter, keine Pannen und eine tolle sportliche Leistung von allen Beteiligten, zumal für einige bereits am 19. Mai der Mukoviszidose-Lauf auf dem Plan stand. Wir freuen uns schon auf die Radtour 2020.

 

Potsdam-Wiki: Erfolgreiche Spendensammlung für Potsdam-Wiki

Der Kulturstadt Potsdam e. V. bedankt sich bei den bisher 31 Unterstützern seines Spendenaufrufes zur Sicherung des technischen Betriebs von Potsdam-Wiki. Bislang wurden 865 Euro gespendet. Davon kommen 290 Euro von den Potsdamer Stadtwerken, denn für jede Spende über 10 Euro legten die Stadtwerke noch einmal 10 Euro drauf.

Die Sammlung ist befristet bis zum 17. Mai 2019. Wer noch die Gelegenheit nutzen möchte, kommt hier zum Ziel https://www.potsdam-crowd.de/potsdam-wiki

www.Potsdam-Wiki.de ist ein kostenfreies Online-Lexikon über Potsdam mit rund 1.800 Artikeln, das durch den Kulturstadt Potsdam e.V. getragen wird.  Es wurde weltweit schon mehr als 18 Millionen Mal aufgerufen und ist damit eines der meistgenutzten Internetportale Brandenburgs. Das ist die beste Werbung für unsere Stadt nach außen. Als Mitmach-Projekt wirkt unser Wiki aber auch nach innen.  400 Potsdamer haben als Autoren Wissen beigesteuert.

Unser Verein hat erstmals um eine Spende zur Sicherung des technischen Betriebes gebeten, weil uns ein externer Dienstleister helfen muss. Aufgrund der umfangreichen Daten (Bilder und Texte) ist eine regelmäßige professionelle IT-Betreuung notwendig. Die Redaktion (Autoren, Lektoren, Fotografen) arbeitet wie bisher komplett ehrenamtlich und die Netzhaus AG stellt den Speicherplatz zur Verfügung.

 

 

 

2. Mai 2019 – Kultur zum Anfassen: Campus Griebnitzsee

In unserer Reihe „Kultur zum Anfassen“ besichtigten wir den Campus Griebnitzsee. Markus Wicke informierte uns über die wechselvolle Geschichte des heutigen Universitätsstandortes. Anfang der 1990er-Jahre studierte er selbst dort Soziologie und Politikwissenschaften. „Wir wussten, dass die Gebäude eine geheimnisvolle Geschichte haben. Aber Genaueres konnte uns niemand sagen“, erinnert er sich. Für den Studenten war das Anlass genug, sich ausgiebig mit dem Standort und den dort tätigen Personen zu beschäftigen. Dazu recherchierte er in den Archiven über das DRK-Hauptlager und -Präsidium sowie die spätere Akademie für Staat und Recht der DDR. Markus Wicke schrieb über die Geschichte des Ortes seine Abschlussarbeit und veröffentlichte 2016 im Universitätsverlag die Broschüre: „Der Universitätscampus Griebnitzsee“.

Markus Wicke führt regelmäßig auch Führungskräfte des DRK über das Campusgelände, die dort mit den dunklen Seiten der Geschichte ihrer Organisation konfrontiert werden. „Das DRK setzt sich heute sehr kritisch mit seiner Nazi-Vergangenheit auseinander“, berichtete uns Markus Wicke. Bei unserer Führung über das Gelände stellte er diese Zeit in den Mittelpunkt der Erklärungen.

Markus Wicke ist Vorsitzender des Fördervereins des Potsdam Museums und Mitglied unseres Vereins Kulturstadt Potsdam.

 

 

12. Januar 2019 – Neujahrsempfang im Rokokosaal der Dortuschule

Kulturbeigeordnete Noosha Aubel auf dem Neujahrsempfang. Fotos: Bolko Bouché

Der Kulturstadtverein sei der erste gewesen, von dem Noosha Aubel einen Brief bekam, als sie im Herbst 2017 nach Potsdam zog. Alle Neubürger bekommen bei der Anmeldung im Bürgerservice eine Begrüßungstüte. In ihr ist auch eine Einladung des Kulturstadtvereins zum „Willkommen in Potsdam“, der monatlichen Kennenlern-Runde für Hinzugezogene. Die Kulturbeigeordnete folgte damals nicht der Einladung, dafür aber begrüßte sie die Vereinsmitglieder am 12. Januar 2019 auf ihrem Neujahrsempfang. „Potsdam ist eine sehr lebenswerte Stadt. Ich freue mich, dass Sie es auch so sehen und sich als Potsdamer aus Leidenschaft verstehen“, sagte Noosha Aubel.

Den Festvortrag hielt die Potsdamer Museologin Ute Meesmann. Sie berichtete über die außergewöhnliche Location, die der Verein für seinen Neujahrsempfang nutzen durfte. Der Rokokosaal wurde nach 1771 durch den wohlhabenden Textilunternehmer Johann Nicolaus Freytag in Auftrag gegeben. Das reiche Bürgertum habe sich bei der Gestaltung seiner Häuser an Friedrich II. orientiert, sagte Meesmann. Der Rokokosaal in der heutigen Max-Dortu-Schule ist aber der einzige in dieser Form erhaltene Raum in Potsdam und verdient daher zu Recht einen besonderen Schutz.

Vereinsvorsitzende Fides Mahrla nutzte die Veranstaltung, um Frank Schröder und ihren Sohn Markus Mahrla mit der Ehrenmitgliedschaft für ein Jahr auszuzeichnen. Frank Schröder hat den Verein durch tatkräftige Mitarbeit beim Erstellen der eben erwähnten Einladungen und vielen anderen Tätigkeiten unterstützt. Markus Mahrla betreute über viele Jahre die Internet-Enzyklopädie Potsdam-Wiki als Administrator. Beide sind keine Vereinsmitglieder.

Der Kulturstadtverein bedankte sich für die Gastfreundschaft beim Förderverein der Schule mit einer Geldspende, die den heutigen Schülern zugute kommen soll. Die Vereinsvorsitzende kündigte an, dass es in diesem Jahr  eine Neuauflage des Solistenwettbewerbs der Potsdamer Musikschule geben soll, für den der Kulturstadtverein die Preise stiftet.

Lesetipp: Tobias Büloff & Ute Meesmann „Bürgerglanz und Schülerpflicht“ ISBN 978-3-89479-905-2

27. August: Kultur zum Anfassen – das Oberlinhaus

Wir waren zu Gast bei Oberlinpfarrer Matthias Amme, der uns beim Spaziergang seine Wirkungsstätte vorstellte. Das Oberlinhaus entwickelte sich von einer Armenschule zu einer festen Institution der Gesundheits- und Sozialfürsorge. Ein Meilenstein war die Einrichtung der ersten Taubblindenschule Deutschlands. Für uns war auch sehr spannend, wie der Sprung in die Neuzeit gelungen ist. Wie kompliziert es zum Beispiel ist, die Restaurierung der historischen Bauten und Investionen zu finanzieren.

Im Mutterhaus, dem traditionellen Wohnhaus der Oberlinschwestern, berichtete er über das Leben derer, die einst „für Gotteslohn“ in der Einrichtung arbeiteten. Wie in allen Pflegeeinrichtungen gibt es hier heute Fachkräftemangel. Im Mutterhaus betrachteten wir auch das Bild „Speisung der 5000“ aus dem Jahr 1948. Die zeitgenössische Interpretation lässt uns ahnen, wie sich Hunger angefühlt haben muss.

10. August – Sommerfest im Gärtnerhaus am Pfingstberg

Auch in diesem Jahr feierte unser Verein Sommerfest im Gärtnerhaus der Villa Lepsius in der Großen Weinmeisterstraße. Über 50 Mitglieder kamen – und leisteten einen Beitrag zum Gelingen. Dazu gehört das traditionell mit den hauseigenen Kreationen unserer Mitglieder reich gefüllte Büfett. Fleißige Helfer engagierten sich auch bei der Organisation vom Einkauf bis zum Abschmücken des Veranstaltungsorts. Durch den Hausherrn, den Pfingstbergverein, wurden wir hervorragend dabei unterstützt.

Bis in den späten Abend unterhielten sich die Mitglieder angeregt in kleiner Runde und lernten einander näher kennen. Vorsitzende Fides Mahrla präsentierte den neuen Werbeaufkleber des Vereins, der ab sofort auf vielen Autos und Fahrrädern unserer 120 Mitglieder zu sehen sein wird. Sie begrüßte herzlich Sigrid Lugowski. Die 90-Jährige ist für ein Jahr Ehrenmitglied in unserem Verein, als Dankeschön, dass sie uns in der Reihe „Quartierserkundung“ über ihr Leben in Potsdam berichtet hat.

 

23. Juni – Botanische Entdeckungen im Neuen Garten

Zum mittlerweile dritten Baumspaziergang mit Claas Fischer trafen sich Kulturstadt-Mitglieder am 23. Juni am Neuen Garten. Der Ranger und Baumexperte zeigte und erklärte die unterschiedlichsten Gehölze. Wir rochen an Blättern, verkosteten Früchte und erfuhren über jeden Strauch und Baum eine Geschichte. Mit Hilfe des Rangers erlebten wir den Neuen Garten aus einer anderen Sicht – nämlich als ein historisches Aboretum für unzählige pflanzliche Einwanderer aus der Neuen Welt und Asien.

Zweieinhalb Stunden war die Gruppe unterwegs und machte 38 Stopps. Das wissen wir so genau, weil einige Teilnehmer fleißig mitgeschrieben haben oder die botanischen Kostbarkeiten mit dem Handy dokumentierten. Das ist zwar hilfreich, aber nicht unbedingt nötig: Wer den Neuen Garten und die anderen Potsdamer Parks mit Hilfe von Claas Fischer erkunden will, kann das auch so tun. Als Begleiter dafür empfehlen wir sein Buch „Bäume in Potsdam“.

 

2. Juni 2018 – Radtour Insel Potsdam

Zu einer Radtour trafen sich 15 Mitglieder des Kulturstadtvereins am Schloss Cecilienhof.  Inspiriert durch den kurfüstlichen Statthalter, Johann Moritz von Nassau-Siegen, „daß gantze Eylandt mus ein paradis werden“, wollten wir die Insel Potsdam kennen lernen. Das hieß 35 Kilometer in die Pedale treten. Wir brauchten etwas über fünf Stunden für die Strecke, was aber keineswegs auf die Kondition der Radler zurückzuführen ist, sondern auf die zahlreichen Kulturstopps auf dem Weg: Lennésche Feldflur, Persiustum, Tyroler Graben, Sacrow-Paretzer Kanal, Anglersiedlung Schlänitzsee, Wublitzufer Gut & Schloss Golm oder Baumgartenbrück. Bolko Bouché als Tourleiter hatte die Strecke schon mehrfach für seinen Reiseführer „Potsdamer Spaziergänge“ abgefahren und konnte eine Menge erzählen.

In Nattwerder bekam er kompetente Unterstützung durch Frau Mauerhof. Sie gehört zur Familie der ersten Siedler, die 1685 aus der Schweiz abgeworben wurden, um im Märkischen sesshaft zu werden. Frau Mauerhoff über die mühsame Sanierung der Kirche – noch zu DDR-Zeiten – und das Leben heute in einem Dorf, das einst „Vierhaus“ genannt wurde. Tatsächlich gibt es dort sechs Häuser, wenn man das ehemalige Gesindehaus und das Pfarrhaus mitzählt. Die Kirche geht noch extra.

Sind damit die fünf Stunden Fahrzeit erklärt? Nein. Eine Mittagspause gab es auch – im empfehlenswerten Restaurant Grashorn in Geltow.

 

14. Mai 2018: Quartierserkundung am Pfingstberg

In unserer Reihe Quartierserkundung berichten Potsdamer von ihrem Wohngebiet und darüber, wie es sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat.

In der Großen Weinmeisterstraße begrüßte uns Sigrid Lugowski und bat die Gruppe in den Garten. Sie lebt seit 1952 in einem Haus dicht am Neuen Garten. Sigrid Lugowski zog damals gemeinsam mit ihrem Mann, einem Mathematikprofessor, von Leipzig nach Potsdam. Sie erzählte von der manches Mal bedrohlichen Nachbarschaft mit den russischen Truppen. Die heute 90-Jährige ist übrigens immer noch berufstätig – als Platzanweiserin im Nicolaisaal verbindet sie ihre Leidenschaft für Kultur und Job.

Nächste Station für unsere Gruppe war das Restaurant Am Pfingstberg, wo uns Hausherr Mario Kade empfing. Emotional und mit einer gehörigen Portion Witz erzählte er Schnorren aus seiner Jugendzeit – zum Beispiel wie er im Winter mit Skistiefeln in einer Grube mit russischer Gülle eingebrochen war. Als 19-Jähriger übernahm Kade 1990 gemeinsam mit seiner Mutter das ehemalige Kleingartenlokal und entwickelte es zu einer führenden Ausflugsgaststätte in Potsdam. Das war mit auch mit dem einen oder anderen Missgeschick verbunden, was Mario Kade zur Erheiterung der Vereinsmitglieder detailreich schilderte.

Auf dem Rückweg hatten alle noch einmal Gelegenheit, sich Mario Kades Elternhaus anzuschauen. Er wohnte in seiner der Jugendzeit im Chauffeurshaus der Villa von Estorff, das von der Straße Am Pfingstberg aus gut zu sehen ist. Die Teilnehmer wissen nun auch, dass dort eine echte Akazie steht. Die Samen hatte Otto von Estorffs Großvater einst von Deutsch-Südwestafrika mitgebracht.

 

 

 

Gutowski, Karin Henning, Dagmar Christl.

Neuer Vereinsvorstand gewählt

Die Mitgliederversammlung hat am 25. April 2018 einen neuen Vorstand gewählt. Vereinsvorsitzende Fides Mahrla, ihr Stellvertreter Matthias Finken sowie die übrigen Vorstandsmitglieder wurden in ihrem Amt bestätigt. Dem Kulturstadt Potsdam e.V. gehören derzeit 119 Mitglieder an. Sie hatten in den vergangenen zwei Jahren die Gelegenheit, an über 80 Veranstaltungen teilzunehmen. Dazu gehörten das monatliche „Willkommen für Neu-Potsdamer“, Begegnungen mit Künstlern und Exkursionen unter dem Titel „Kultur zum Anfassen“, Besichtigungen und Gespräche mit alten Potsdamern in der Reihe „Quartierserkundungen“, sowie das jährliche Sommerfest, das Martinsgansessen und der Neujahrsempfang. Auch gemeinsame Radtouren und die Beteiligung am Mukoviszidoselauf sind regelmäßig Teil des Vereinslebens.

Unser Verein unterstützte die Restaurierung des Friedenssaals mit einer Spende von 500 Euro und setzte 1000 Euro für Sonderpreise im Solistenwettbewerb der Musikschule ein. Damit entsprachen wir unserem Satzungsziel, zur Förderung von Kultur und Kunst in der Stadt beizutragen. Ausdrücklich ist dabei die Jugendarbeit hervorgehoben.

Foto: Die Vorstände Matthias Finken (links), Bolko Bouché, Fides Mahrla, Dr. Frank Dietrich, Jeannette Wachholz, Olaf Gutowski, Karin Henning, Dagmar Christl.