Zum achten Mal startete ein Team „Kulturstadt Potsdam“ mit Unterstützung von Foerster-Stauden und Mitglieder-Sponsoren beim Muko-Freundschaftslauf im Lustgarten. Kurz vor seinem 77. Geburtstag absolvierte Hans-Georg Brandes in zwei Stunden 52 Runden mit Nordic Walking. Der 6-jährige Erstklässler aus Groß-Glienicke rannte 18 Runden und seine 4-jährige Schwester fünf.
Insgesamt nahmen 400 Läufer teil, die von rund 1.000 Gästen angefeuert wurden. Knapp 30.000 EUR kamen zusammen, die den Kranken und ihren Familie zugute kommen. Unser Team konnte dieses Jahr 370 Euro Spenden für den Landesverband Berlin-Brandenburg einwerben.
Auch der Nachwuchs hat Spaß am Rundendrehen.
Hans-Georg Brandes lief 105 Runden in zwei Stunden.
Oberbürgermeister Mike Schubert lief auch mit.
Sponsoren und Läufer vom Team „Kulturstadt Potsdam" beim 17. Mukoviszidose-Freundschaftslauf
Vereinsmitglied Rosemarie Nierlich-Kaul feuerte die Vereinsvorsitzende an.
Senior und Junior Härtel von Foerster-Stauden aktiv dabei
In Nowawes, der alten böhmischen Weberkolonie Friedrichs des Großen und dem heutigen Herzen des Potsdamer Stadtteils Babelsberg, wurde Anfang der 90er Jahre der „Förderkreis Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf“ aus der Taufe gehoben. Heute ist der Förderkreis aktiv beim Erhalt und der Pflege böhmischer Traditionen, in der Bildungsarbeit für Schüler und Studenten, bei der stadtteilverbindenden Kooperation und der Kulturarbeit in unserer Stadt. Dr. Ulrich Schmelz empfing uns im Stadtteilmuseum „Nowaweser Weberstube“, in der Karl-Liebknecht-Str. 23. In einem liebevoll restaurierten barocken Kolonistenhaus, das im Jahre 1752 auf Geheiß Friedrichs des Großen gebaut wurde, wird über das Leben der ersten Bewohner berichtet. Zwei kleine Räume erzählen von der über Geschichte der Dörfer Nowawes und Neuendorf, von dem entbehrungsreichen Leben der Weber und Spinner und vom Aufblühen der Orte zum größten Industriestandort im Landkreis Teltow.
Viel Wissenswertes erfuhren die Teilnehmer beim Spaziergang vorbei am Böhmischen Schulhaus, dem Pfarrhaus in der Lutherstraße und am Weberplatz mit Besuch der Friedrichskirche von Dr. Ulrich Schmelz und Ralf Haufe vom Förderverein.
In unserer Reihe Quartierserkundung lernen wir Potsdamer kennen, die schon seit Jahrzehnten in ihrem Viertel leben. So Harry Kluge, der seit 1942 in dritter Generation in der Siedlung Eigenheim wohnt. Diese befindet sich im Karree zwischen Heinrich-Mann-Allee/Waldstraße und Hasensprung. Friedrich der Große lässt dort 1744 eine Maulbeerplantage für die Seidenraupenzucht anlegen, die bereits 1756 gerodet und der Forstwirtschaft übergeben wurde. Von 1914 bis 1921 befand sich dort eine Landwirtschaftliche Hochschule mit Versuchsanstalt.
1921 wurde der Kleinsiedlungsverein Eigenheim e.V. gegründet. 1922 erwarb die Stadt Potsdam das Gebiet von gut 38 ha für 4 Mark/qm. Gleichzeitig erfolgte die Übergabe des Geländes durch die Stadt an den Siedlungsverein Eigenheim, der aus der hiesigen Ortsgruppe des Bundes Deutscher Bodenreformer hervorgegangen ist, zu gleichen Konditionen. Im Losverfahren wurden 273 Parzellen an die Siedler vergeben. Die entstehende Siedlung sollte in jener wirtschaftlichen Krisenzeit nach dem Ersten Weltkrieg vor allem „einfachen Leuten“ ermöglichen, sich Wohnraum und Gärten als Ernährungsgrundlage zu schaffen. Dies entsprach einem der bodenreformerischen Grundsätze. So erlaubte die Größe der Grundstücke von ca. 1.300 m² neben der Errichtung eines Einfamilienhauses mit Nebengelass, auch den Anbau von Obst und Gemüse, sowie Kleinviehhaltung.
Innerhalb von zehn Jahren waren fast alle Grundstücke bebaut und Straßen in Eigenleistung angelegt. Eine Reihe von Geschäften wurde in Eigenheim betrieben, von denen heute nicht mehr viele anzutreffen sind. Seit den 1990er Jahren sind viele Häuser in der Siedlung hinzugekommen, deren Bau durch Grundstücksteilungen möglich wurde. Damit ist auch die Einwohnerzahl in Eigenheim deutlich angestiegen.
Am Eingang zur Siedlung Eigenheim stehen heute noch die Damaschke-Linde (Erstpflanzung 1925 durch Damaschke) und die Damaschke-Bank, die Adolf Damaschke 1927 persönlich einweihte. Beides wurde dem Boden- und Sozialreformer zu Ehren von den Siedlern veranlasst, so wie auch der Damaschkeweg in der Siedlung 1925 auf Vorschlag der Eigenheimer nach ihm benannt wurde.
Die evangelische Martin-Luther-Kapelle und die Schule am Ravensbergweg wurden 1934 errichtet.
Vereinsmitglieder wollten das verfallene Sperrgebiet der ehemaligen Heeres-Reitschule Krampnitz sehen, bevor dort ein neues Wohnquartier entsteht. Projektleiter Hubert Lakenbrink von der ProPotsdam öffnete zu Pfingsten die Kasernentore, berichtete über die Historie, erklärte die Entwicklungspläne und zeigte uns die „Hinterlassenschaften“, die zum Teil unter Denkmalschutz stehen.
Das 120 ha große Militärgelände wurde von 1935 bis 1939 entwickelt. Markante Bauten sind der weithin sichtbare Turm am Eingang, das Offizierscasino, Offiziers- und Mannschaftsunterkünfte, das Heizwerk mit Kohlenbunker, die Bibliothek u.v.m. Ab 1945 war hier die Sowjetarmee stationiert, nach 1992 wurde das Gelände nicht mehr militärisch genutzt.
Das Gelände wird gern vom Filmstudio Babelsberg als Kulisse genutzt. So wurden hier u.a. Szenen zu den Kinofilmen Enemy at the Gates, Mein Führer, Inglourious Basterds, Effi Briest und Monuments Men gedreht.
Im Juni 2013 beschloss die Landeshauptstadt Potsdam, die ehemalige Kaserne Krampnitz zu einem modernen Wohnquartier zu entwickeln und die ProPotsdam GmbH mit der Durchführung der Maßnahme zu beauftragen. In den kommenden zehn Jahren wird in Krampnitz ein attraktiver Wohnstandort für rund 4000 Menschen entstehen.
Handouts über das Entwicklungsgebiet Krampnitz Teil 1 – Luftbilder, Eigentumsverhältnisse, Siegerentwurf für den Eingangsbereich Teil 2 – Zweiphasiger Städtebaulicher Realisierungswettbewerb 2017/18, Städetbauliche Kenndaten, Energiekonzept, Teil 3 – Mobilitätskonzept, Denkmale, Typenbau L-Gebäude, Abrissplan, Waldplan, Artenschutz, Historische Impressionen
Hubert Lakenbrink von der ProPotsdam erklärt die Geschichte und die Zukunft des ehemaligen Kasernengeländes Krampnitz (Foto: Fides Mahrla)
Hubert Lakenbrink von der ProPotsdam erklärt die Geschichte und die Zukunft des ehemaligen Kasernengeländes Krampnitz (Foto: Fides Mahrla)
Eingang zum Casino (Foto: Fides Mahrla)
Kaminzimmer im Casino (Foto: Fides Mahrla)
Festssal im Casino, Drehorte für zahlreiche Filme (Foto: Fides Mahrla)
Bibliothek (Foto: Fides Mahrla)
Eingang zum Heizwerk
(Foto: Fides Mahrla)
Im Kohlenbunker (Foto: Fides Mahrla)
Plattenbauten in der sogenannten Bergsiedlung dienten als Filmkulisse (Foto: Fides Mahrla)
Seltene Tierarten, wie Zauneidechse, Ringelnatter und Blindschleiche werden aufgenommen und in die Döberitzer Heide umgesiedelt. (Foto: Fides Mahrla)
Innenansicht von einer der Sporthallen (Foto: Fides Mahrla)
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) eröffnete im Herbst 2017 ihr neues Wissenschafts- und Restaurierungszentrum (WRZ) auf dem ehemaligen Gelände des Hans Otto Theaters, in der Zimmerstraße. Dort sind verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen, Ateliers und Archive untergebracht, die sich bislang im Neuen Palais und anderen Schlössern oder Nebengebäuden befanden. Mit dem Einzug dieser Fachbereiche in den Neubau werden die konservatorischen Bedingungen für die Kunstgüter deutlich verbessert. Demir Arslantepe, Projektleiter Abteilung Architektur der SPSG erklärte uns die Architektur des Gebäudeensembles.
Im Wissenschafts- und Restaurierungszentrum (WRZ) der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Foto: Fides Mahrla)
Im Wissenschafts- und Restaurierungszentrum (WRZ) der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Foto: Maria Stolz)
Im Wissenschafts- und Restaurierungszentrum (WRZ) der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Foto: Maria Stolz)
Im Wissenschafts- und Restaurierungszentrum (WRZ) der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Foto: Fides Mahrla)
Im ehemaligen Kassenraum zum Hans Otto Theater in der Zimmerstraße 10 (Foto: Fides Mahrla)
Im ehemaligen Kassenraum zum Hans Otto Theater in der Zimmerstraße 10 (Foto: Fides Mahrla)
Im Wissenschafts- und Restaurierungszentrum (WRZ) der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Foto: Fides Mahrla)
Im Wissenschafts- und Restaurierungszentrum (WRZ) der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Foto: Hans-Rudolf Potstawa)
Im Fachbereich Dokumentation der Provenienzforschung der SPSG (Foto: Fides Mahrla)
Im Fachbereich Dokumentation der Provenienzforschung der SPSG (Foto: Fides Mahrla)
Im Fachbereich Dokumentation der Provenienzforschung der SPSG (Foto: Hans-Rudolf Potstawa)
Im Wissenschafts- und Restaurierungszentrum (WRZ) der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Foto: Hans-Rudolf Potstawa)
Claas Fischer stellte bei der Baumwanderung am 14. Oktober auf unterhaltsame und fundierte Art zahlreiche eindrucksvolle Bäume und Sträucher im Park Babelsberg vor. Der Ranger gab Auskunft über Herkunft, Erkennungsmerkmale und besondere Eigenschaften der exotischen und einheimischen Arten und informierte über ihren kulinarischen und medizinischen Nutzen.
Claas Fischer im Gespräch mit den Teilnehmern
Beim Überqueren der Astbrücke im Park Babelsberg
Ranger Claas Fischer und Vereinsmitglieder bei unserer Tour 2017.