Zum Vereinsstammtisch im März 2025 war Ingo Baumstark vom Brandenburger Vorstadt e.V. bei uns zu Gast. Er ist der Vorsitzende des Vereins, mit dem wir schon seit Jahren gut zusammenarbeiten. So wie unser Verein auch ist die Brandenburger Vorstadt ist Partnerverein der Kulturerben. Obwohl er selbst kein Baudenkmal besitzt, tut aber eine Menge für die Baudenkmale und für die Bewohner im Viertel. Die Vereinsmitglieder sind regelmäßig mit einem Stand beim Fest der Kulturerben dabei.
Der Verein wurde 1996 gegründet, hatte aber noch einen Vorgänger, den Jugendstilverein Brandenburger Vorstadt aus dem Jahr 1990. Dieser Verein setzte sich für den Erhalt des Jugendstilviertels zwischen Hans-Sachs-Straße und Sellostraße ein. Die zwischen 1910 und 1912 errichteten Häuser wurden fotografiert und beschrieben. Mit der Öffentlichkeitsarbeit wollte der Verein die Bevölkerung den Wert dieses geschlossenen Denkmalbereichs verdeutlichen. Der Verein wollte den weiteren Verfall des Viertels stoppen und Kahlschlagsanierungen verhindern. Die Mitglieder veröffentlichten eine Broschüre über den Jugendstil und bieten bis heute regelmäßig Jugendstil-Führungen an.
Ingo Baumstark berichtete über neue Aufgaben, die im Laufe der Zeit hinzugekommen sind. Der Verein ist heute ein richtiger Stadtteil-Verein. Er will die Verbundenheit der Bewohner mit ihrem Stadtteil stärken. Dazu gehört ein gemeinsamer Frühjahrsputz ebenso wie der Adventskalender, bei dem sich allabendlich ein Fenster oder eine Tür öffnet. Das Publikum kann dann künstlerische Darbietungen aller Art erleben und selbst mitmachen. Der Verein beteiligt sich an Kulturveranstaltungen und Nachbarschaftsaktivitäten. Er setzt sich für die Interessen der Bewohner ein und moderiert das Gespräch mit der Politik. Aktuelles Thema ist der die Nutzung erneuerbarer Energien für die Wärmeversorgung. Eine Bürgerinitiative BraVo Wärmewende führt dazu Einwohnerversammlungen durch, sucht das Gespräch mit der Politik und setzt sich dafür ein, dass die Brandenburger Vorstadt ein energetisches Quartierskonzept bekommt. Durch die geschlossene Bebauung bestehen gute Voraussetzungen für ein Fernwärmenetz.
Ingo Baumstark sagt: „Baudenkmale am besten dadurch erhalten, dass man sie benutzt. Man muss auch auf Veränderungen reagieren.“ Der Verein Brandenburger Vorstadt unterstützt die Bürgerinitiative.