Das Land Brandenburg und der jüdische Landesverband schlossen 2005 einen Staatsvertrag über den Bau der neuen Synagoge ab. Das Land sagte eine Finanzierung über voraussichtlich drei Millionen Euro zu. Der jüdische Landesverband sollte der Bauherr sein und die Architektur bestimmen. In einem Wettbewerbsverfahren konnte sich 2008 der Berliner Architekt Jost Haberland durchsetzen. Allerdings war der Entwurf innerhalb der Potsdamer Jüdischen Gemeinde umstritten. 2011 gründete sich darum die Synagogengemeinde, die den Entwurf ablehnte. Die Kritik lautete, der Entwurf sei zu modern und der Innenraum eigne sich nicht für die Gemeindearbeit.
Das Land Brandenburg stoppte daraufhin die Planungen bis 2019. Erst acht Jahre später wurde die Planung wiederaufgenommen. Im Auftrag des Landes wurde die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) neuer Auftraggeber. Die ZWST verhandelte mit den Potsdamer Gemeinden und sorgte für die Überarbeitung des Entwurfs. Die ZWST verhandelte die Interessen der einzelnen Gemeinden und entschied letztlich. Der architektonische Entwurf wurde überarbeitet, sodass sich am Ende alle auf ihn einigen konnten. Die Nutzer sind: die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam, der Synagogengemeinde Potsdam, der Gemeinde Adass Israel sowie die Gemeinde Kehilat Israel. Die Grundsteinlegung erfolgte 2021, bis 2024 wurden 17 Millionen Euro investiert.
Im Juli 2024 war es endlich so weit, im Herzen der brandenburgischen Landeshauptstadt, in der Schloßstraße 8, öffnete das jüdische Gemeindezentrum mit der Synagoge seine Pforten. Vier Gemeinden nutzen seit Oktober 2024 das Synagogenzentrum gemeinsam für religiöse, soziale und kulturelle Zwecke: Die Jüdische Gemeinde der Stadt Potsdam, die Synagogengemeinde von Ud Joffe und die beiden kleineren Gemeinden „Adass Israel“ und „Kehilat Israel“, die vor allem israelische Familien mit sefardischem Hintergrund versammelt. Ein Konzept, das es in dieser Form noch nirgends in Deutschland gab.
Jewgenij Kutikow, Vorsitzender der mit rund 550 Mitglieder zählenden größten jüdischen Gemeinde, wird uns nicht nur die neue Synagoge mit seinen rituellen Besonderheiten vorstellen, sondern auch Einblick geben, wie sich aktuell das Leben der Gemeindemitglieder in Potsdam darstellt, wie das neue Synagogenzentrum nach innen und in die Zivilgesellschaft wirken will und wie wir gemeinsam dem wachsenden Antisemitismus begegnen können.
Treff: Mittwoch, dem 19. März 2025, um 16.00 Uhr
Ort: Synagogenzentrum, Schlossstraße 8
Männer werden gebeten, eine Kopfbedeckung mitzubringen.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung nicht mehr möglich, eine Warteliste wurde erstellt.
Es besteht aber die Möglichkeit einer privaten Besichtigung. Die Anmeldeformalitäten können hier eingesehen werden.
Sicherheitshinweise: Bitte beachten Sie, dass das Mitführen von Messern, spitzen Gegenständen sowie Spraydosen untersagt ist. Um eine zügige Einlasskontrolle zu gewährleisten, bitten wir darum, kleine oder keine Taschen mitzubringen.