19. März 2025 – Besuch des Synagogenzentrums Potsdam

Vor bald 20 Jahren hatte das Land Brandenburg der damals noch einzigen jüdischen Gemeinde im Bundesland das Versprechen gegeben, eine Synagoge zu finanzieren. Die Gemeinde selbst, die jahrelang mit Provisorien leben musste, hätte das nie stemmen können. Im Jahr 2009 gab es dann einen Wettbewerb, den das Architekturbüro von Jost Haberland in Berlin gewann. Doch auf den prämierten Entwurf folgten bald Querelen. Es ging um Fragen der Nutzung, der Ästhetik, dann gab es wieder religiöse, manchmal auch ganz grundsätzliche Einwände. Es kam zu mehreren Gemeindespaltungen.

Im Juli 2024 war es endlich so weit, im Herzen der brandenburgischen Landeshauptstadt, in der Schloßstraße 8, öffnete im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das jüdische Gemeindezentrum mit der Synagoge seine Pforten.

Vier Gemeinden nutzen seit Oktober 2024 das Synagogenzentrum gemeinsam für religiöse, soziale und kulturelle Zwecke: Die Jüdische Gemeinde der Stadt Potsdam, die Synagogengemeinde von Ud Joffe und die beiden kleineren Gemeinden „Adass Israel“ und „Kehilat Israel“, die vor allem israelische Familien mit sefardischem Hintergrund versammelt. Ein Konzept, das es in dieser Form noch nirgends in Deutschland gab.

Jewgenij Kutikow, Vorsitzender der mit rund 550 Mitglieder zählenden größten jüdischen Gemeinde, wird uns nicht nur die neue Synagoge mit seinen rituellen Besonderheiten vorstellen, sondern auch Einblick geben, wie sich aktuell das Leben der Gemeindemitglieder in Potsdam darstellt, ob der neue Ort nach innen und in die Zivilgesellschaft hinein wirkt und wie wir gemeinsam dem wachsenden Antisemitismus begegnen können.

Treff: Mittwoch, dem 19. März 2025, um 16.00 Uhr
Ort: Synagogenzentrum, Schlossstraße 8

Teilnehmerbeitrag: 5 EUR Mitglieder, 10 EUR für Gäste

Um Anmeldung bis zum 18. März per E-Mail wird gebeten.