Wir waren zu Gast bei Oberlinpfarrer Matthias Amme, der uns beim Spaziergang seine Wirkungsstätte vorstellte. Das Oberlinhaus entwickelte sich von einer Armenschule zu einer festen Institution der Gesundheits- und Sozialfürsorge. Ein Meilenstein war die Einrichtung der ersten Taubblindenschule Deutschlands. Für uns war auch sehr spannend, wie der Sprung in die Neuzeit gelungen ist. Wie kompliziert es zum Beispiel ist, die Restaurierung der historischen Bauten und Investionen zu finanzieren.
Im Mutterhaus, dem traditionellen Wohnhaus der Oberlinschwestern, berichtete er über das Leben derer, die einst „für Gotteslohn“ in der Einrichtung arbeiteten. Wie in allen Pflegeeinrichtungen gibt es hier heute Fachkräftemangel. Im Mutterhaus betrachteten wir auch das Bild „Speisung der 5000“ aus dem Jahr 1948. Die zeitgenössische Interpretation lässt uns ahnen, wie sich Hunger angefühlt haben muss.